Die perfekte Reiseroute für 14 Tage Portugal ohne Auto
In den sozialen Netzwerken sammeln sich immer mehr Berichte von Roadtrips durch Portugal. Aber was, wenn man keinen Campervan oder einfach nicht genug Budget hat, um sich einen Mietwagen zu leihen? Ich kenne die perfekte Reiseroute für 14 Tage in Portugal ohne Auto.
Start der Reise an der Algarve
Wir starten unsere Reise im Süden Portugals, du kannst die Reiseroute aber auch umdrehen und vom Norden aus losreisen. Wer seinen Trip an der Algarve starten will, kommt am Flughafen Faro an. Ich empfehle, die erste Nacht in der Stadt zu verbringen, viel zu sehen gibt es hier aber nicht. Trotzdem lohnt sich ein Spaziergang durch die kleine Altstadt, die man in etwa einer halben Stunde entdeckt hat.
Weiter geht es auf einer wunderschönen Bahnstrecke direkt an der Küste entlang, wo wir eine Stunde später in Albufeiera aussteigen. Ein Spaziergang durch die Stadt fällt hier schon deutlich länger aus. Besonders sehenswert sind die engen Gassen, die man sieht, wenn man den Hügel bergauf geht, der vom Stadtzentrum wegführt. Wer entspannen will, kann das am Stadtstrand "Praia do Peneco" machen. Von Albufeira bieten sich erste Ausblicke auf die Steilküste, die uns in den nächsten Tagen begleiten wird.

Wandern entlang des Seven Hanging Valleys Trail
Weiter geht's mit dem Zug nach Lagoa, wo der Seven Hanging Valleys Trail beginnt. Er verbindet das Küstenstück zwischen dem Vale Centeanes Strand und dem Marinha Strand, der als einer der schönsten Strände Europas gilt. Wenn du wissen willst, welcher Strand 2019 zum schönsten Strand Europas gewählt wurde, klicke hier. Die Wanderung führt entlang der Klippen und ist etwa 12 Kilometer lang. Es dauert zwischen vier und sechs Stunden, den Weg zurückzulegen. Starten kann man von beiden Richtungen aus.
Die besten Strände in Lagos
Nur eine halbe Stunde müssen wir mit dem Zug weiterfahren, bis wir in Lagos ankommen. Ich empfehle, mindestens zwei Nächte in Lagos zu verbringen und währenddessen die Stadt mit ihren Stadtstränden zu erkunden. Der Praia da Batata liegt nur wenige Minuten vom touristischen Zentrum entfernt und ist dafür erstaunlich entspannt. Auch der nahegelegene Praia da Pinhao und der Praia do Camilo sind zu empfehlen. Während des Aufenthalts in Lagos sollte man sich den Blick auf die Ponta da Piedade nicht entgehen lassen. Ohne Auto muss man dafür zwar ein bisschen spazieren, es gibt aber einen Bus, der vom Stadtzentrum aus am Weg zum Steintor im Meer hält. Dazu einfach den örtlichen Busplan studieren oder einen der hilfsbereiten Einheimischen fragen.

Highlights von Lissabon und Sintra
Weiter geht's in vier Stunden mit dem Bus nach Lissabon. Für die Hauptstadt Portugals würde ich mindestens drei Tage Aufenthalt empfehlen. Mich hat vor allem die Größe der Stadt überrascht, die mit etwa 500.000 Einwohnern deutlich kleiner ist als gedacht. Zu einem Besuch in Lissabon gehört eine Tramfahrt, schweißtreibende Wanderungen und ein Besuch von Belém. Wenn du all meine Geheimtipps für Lissabon wissen willst, dann klicke hier.
Weiter geht es nach Sintra, ein Vorort der Stadt, den man problemlos mit dem Zug oder Bus erreichen kann. Highlight der Stadt ist der Palácio Nacional de Pena, eine Schlossanlage, die auf einem Felsmassiv thront. Der Palast ist meist schon sehr früh voller Touristen. Versuche deshalb, den Tagesausflug möglichst früh zu starten, offiziell öffnet der Palast um 9:30 - wer früher da ist, steht in der Schlange für Tickets kürzer an. Besonders viel Zeit sparst du, wenn du dein Ticket vorab online kaufst. Anschließend an den Besuch des Palastes kann ich einen Spaziergang durch den Schlosspark Parque de Pena empfehlen.
In wenigen Gehminuten erreichst du von dort ein weiteres Highlight der Stadt, das Castelo dos Mouros. Die Burgmauer ist nicht mehr komplett erhalten, aber trotzdem sehr beeindruckend. Außerdem solltest du dir den Quinta de Regaleira Palast unweit des Stadtzentrums anschauen. Bei einem Spaziergang durch die Stadt wirst du außerdem am Nationalpalast Palácio Nacional vorbeikommen, der definitiv sehenswert ist.
Surfen in Portugal
Wer Surfen will, sollte mit dem Bus weiter in den Norden nach Ericeira fahren. Die kleine Stadt selbst hat mich etwas enttäuscht. Einige Blogs hatten sie als ehemaliges Fischerdorf bezeichnet, dass seinen Charm behalten habe. Nun ja, drei oder vier Gassen entsprachen dieser Beschreibung, der Rest erinnerte an eine unpersönliche Touristenhochbude. Trotzdem möchte ich Ericeira hier erwähnen, da nahe des Ortes einer meiner persönlichen Lieblingsstrände liegt. Der Praia da Foz do Lizardo, der sich übrigens auch ideal zum surfen eignet. Auch vor den Stränden Praia do Norte und Praia de Sao Sebastiao können sich Surfer austoben, sie haben mich aber nicht so in den Bann gezogen.
Ist Porto so schön wie Lissabon?
Um zu unserem letzten Stopp, nach Porto, zu fahren, müssen wir wieder zurück nach Lissabon. Das dauert etwa eine Stunde. Von dort steigen wir in den Zug um, der uns in unter drei Stunden nach Porto in den Norden des Landes bringt. Hier würde ich zwei bis drei Tage Aufenthalt empfehlen. Porto liegt mit der Hauptstadt des Landes im Kampf um die Sympathien der Touristen. Welche die Lieblingsstadt der Besucher ist, ist noch nicht klar entschieden. Während ich die Hauptstadt präferierte, mochte meine Reisebegleitung Henri Porto lieber. Das mag an den Preisen liegen, die hier noch niedriger liegen als in Lissabon.
Porto wirkt auf den ersten Blick etwas zwielichtig und dunkel, im Stadtzentrum stehen unzählige verfallene Häuser herum. Bei einer Tour erfahre ich, dass das an dem Mietendeckel liegt, 1947 in Porto und Lissabon eingeführt wurde und 40 Jahre galt. Die Mieten in manchen Altbau-Wohnungen wurden dadurch so niedrig, dass einige Vermieter ihre Altbauten verfallen ließen, anstatt sie zu renovieren.
Tipps für Porto
Porto ist eine Stadt, durch die man spazieren kann und muss. Am besten von der Altstadt runter in die Ribeira und durch ihre verwinkelten Gassen vorbei an pastellfarbenen Häusern. Auf der Route liegt der Bahnhof Porto São Bento, in dessen Eingangshalle mit kunstvoll gestalteten Kacheln die Geschichte der Stadt erzählt wird. Weiter geht es neben der Kathedrale von Porto vorbei zur berühmten Brücke Ponte Luis, die von einem Lehrling Eifels erbaut wurde.
Harry Potter Fans müssen in der Livraria Lello & Irmao vorbeischauen, die J. K. Roling für ihre Inszenierung von Hogwarts inspiriert haben soll. Genug Zeit sollte man dafür aber mitbringen, mitunter muss man stundenlang Schlange stehen, bis man den Buchladen betreten kann. Auch eine Verkostung von Portwein auf der anderen Seite des Rio Douro gehört zum Pflichtprogramm. Es ist die berühmte Ponte Luis, die einen über den Douro-Fluss nach Gaia, eine eigene Stadt führt. An der Uferpromenade der Stadt, der Cais de Gaia, sind die Preise hoch - genauso wie die Anzahl an Kellerein, die Verkostungen von Portweins anbieten. Denn auf dieser Seite des Flusses wurde der Portwein, der im nahen Doura Tal geerntet wird, traditionell gelagert.
Von Porto aus geht es per Flugzeug oder Zug nach zwei Wochen in Portugal
wieder nach Hause.