Bali ist jetzt anders. Tipps für eine Alternative

02.12.2020

Bali hat sich verändert. 15 Monate sind vergangen, seitdem ich das letzte Mal auf der Insel war. Damals habe ich sieben Wochen hier verbracht, jetzt bin ich zurück. Und es ist anders hier.

Ubud jetzt Gecko-frei

In Ubud hat es während meines letzten Aufenthalts noch von Geckos gewimmelt. Sie waren überall: auf jedem Schild, auf jeder Wand, an jeder Decke. Egal wo man hinsah, konnte man immer mindestens 15 Geckos entdecken. Diesmal habe ich während meines gesamten Aufenthalts 15 Geckos in Ubud entdeckt.

Während meiner letzten Reise nach Ubud musste ich mich beim Spazieren durch den Ort auf den Bürgersteig konzentrieren, denn überall gab es riesige offene Stellen am Boden, die ein schwarzes großes Loch freigaben. Achtete man damals nicht auf den Boden vor sich konnte man schon mal in ein Loch von einem halben Meter Tiefe fallen. Keine besonders angenehme Erfahrung, wie ich vermute. Heute nicht mehr! Denn dieses Mal habe ich kein einziges dieser Löcher entdeckt. Platten aus Holz oder Stein verdecken sie provisorisch nicht gerade professionell, aber immerhin kann man entspannter durch die Straßen Ubuds marschieren.

Ist eigentlich jeder in Canggu Influencer?

Auch Canggu, einer meiner liebsten Surferorte im Süden der Insel hat sich deutlich verändert. Wo bei meinem letzten Besuch noch Kühe an der Seite der Straße herumstanden, grasen sie jetzt eingezäunt auf einer saftigen Wiese. Beim Überqueren der Straße muss man also nur mehr auf die vorbeirasenden Motorräder achten, nicht mehr darauf, ob eine Kuh in der Mitte der Straße steht.

Auch die Anzahl von Instagram-Shootings, die ich mitbekomme, wenn ich durch die Straßen spaziere, hat deutlich zugenommen. Ist eigentlich jeder hier Influencer? Es ist deutlich schwerer indonesisches Essen zu finden, als Smoothie Bowls. Inmitten von Bali ist es also leichter, Pizza zu Mittag zu Essen als Reis. Das sagt schon viel darüber aus, wie sehr Bali zu seinem eigenen Universum wird, und nur mehr wenig mit dem Rest von Indonesien zu tun hat.

Alternative auf der Nachbarsinsel Java

Das ist der Grund, warum ich ein zweites Mal nach Indonesien fahre. Nach meinem siebenwöchigen Aufenthalt auf Bali 2017 hatte ich nicht wirklich das Gefühl, über das Land urteilen zu können. Aus gutem Grund. Also flog ich dieses Mal nach Yogyakarta auf Java, und genoss es, an einem Ort zu sein, der sich tatsächlich wie Indonesien anfühlt. Von Yogykarta besuchte ich die beiden beeindruckenden Tempel Prambanan und Borobudur. Obwohl ich eigentlich dachte, genug Tempel für den Rest meines Lebens gesehen zu haben, warfen mich diese Beiden um vor Schönheit! Definitiv ein Muss auf jeder Reise ins "echte" Indonesien.

Vulkanwandern auf Java

Ein weiteres Highlight in Java ist der Vulkan Bromo. Einen ganzen Tag musste ich in einem vollgepackten Zug mit den Einwohnern von halb Java verbringen, bevor ich in einem Ort am Fuße des Vulkans ankam. Anscheinend ist es in indonesischen Zügen gang und gäbe, seine nackten Füße rechts und links von seinem Gegenüber aufzusetzen. Der Gegenüber, in dem Falle ich, hat es dann zu akzeptieren, neben den stinkenden Füßen eines älteren Indonesiers zu sitzen. Was man nicht alles aus Liebe zum Reisen tut.

Die Vulkanbesteigung am nächsten Tag machte das alles wieder wett. Bis zum Krater konnte man klettern und dort beobachten, wie der Rauch aus dem aktiven Vulkan aufstieg. Ein falscher Schritt, und man würde im Vulkan gegrillt werden. Sowas ist auch nur in Asien möglich. 

Java, die Insel links von Bali ist also definitiv Sehenswert und eine gute Alternative zur Touristeninsel. Dort muss man sich für seine idyllischen Fotos beim Sonnenuntergang am Strand nämlich nicht hinter einer Gruppe Chinesen anstellen. Ich mag Bali, und vor allem Ubud immer noch unglaublich. Aber es ist überraschend zu sehen, wie schnell sich ein Ort verändern kann. Schon bei meinem letzten Aufenthalt habe ich geschrieben, dass Bali auch unglaublich touristisch sein kann. Zu sehen, dass es noch mehr in diese Richtung geht beunruhigt mich, weil ich mir nicht vorstellen will, wie es hier in fünf oder zehn Jahren aussehen wird.

Die Lektion, die ich daraus lerne, ist: JETZT reisen. JETZT an die Orte fahren, die gerade erst vom Tourismus entdeckt werden. Denn in ein paar Jahren könnte schon wieder alles anders sein. 

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