Warum San Sebastian einer meiner Lieblingsstädte Europas ist

08.12.2020

San Sebastian ist anders als der Rest Spaniens. Natürlich, die Stadt liegt in der autonomen Region Baskenland im Norden des Landes. Ein Gebiet, mit eigenen kulturellen Traditionen, einer eigenen Sprache und einer Küche, für die sich die Reise lohnt.

Anders als Spanien

Als an einem Sommertag 2020 zum ersten Mal ins Baskenland fahre, bin ich überrascht. Denn obwohl ich bereits mehrmals in Spanien war, fühlt sich das hier von der ersten Sekunde anders an. Das mag vor allem an der Sprache liegen, bei der ich beim Zuhören von keinem einzigen Wort erraten kann, was es bedeuten mag. Der Zug, mit dem ich anreise, rollt langsam in die Stadt ein und wird zur lokalen Schnellbahn. Welche Station durchgesagt wird, kann ich nur schwer verstehen. Kaum zu glauben, dass wir uns mitten in Europa befinden, in einem Spanien das ich so noch nicht kannte.

Henri, mit dem ich auch diesmal unterwegs bin, und ich stolpern im Stadtzentrum aus dem Zug. Und es dauert nur drei Minuten bis ich schock verliebt bin. Die Architektur, die mich so begeistert, erinnert, an eine Mischung aus dem kreativen Barcelona und dem klassischen Frankreich. Kein Wunder, zur französischen Grenze kommt man mit dem Auto in einer halben Stunde.

Die berühmte Muschelbucht von Donostia, wie San Sebastian auf baskisch heißt
Die berühmte Muschelbucht von Donostia, wie San Sebastian auf baskisch heißt

Der Himmel in drei Bissen

Doch wegen der Häuser bin ich nicht verliebt, sondern wegen der Pintxos-Bars, die sie beheimaten. Die kleinen Restaurants bieten die baskische Version von Tapas an, für die alleine sich ein Besuch lohnt. Wer Tapas liebt wird in Pintxos baden wollen. Egal, in welcher Bar wir während unseres Wochenendes in San Sebastian wir aßen, die Pintxos waren überall traumhaft. In den Bars gibt es meist mindestens zwanzig kreative Kreationen, aus denen man an einer Vitrine auswählen kann. Spanische Klassiker wie patatas bravas dürfen natürlich nicht fehlen, die meisten anderen Speisen werden auf einem kleinen Stück Baguette serviert.

Da die Pintxos oft kalt und vorbereitet sind, geht es schnell. Besonders im Majllonera, wo jeder auf seinem Besuch in der Stadt vorbeischauen sollte. Henri und ich standen erst etwas verwirrt vor der Tür, über der ein billiger Schriftbanner mit den Namen des Restaurants hing. Auch drinnen sah es eher rustikal aus. Doch als wir später am Abend zurückkamen, hatte sich eine Schlange vor dem Restaurant gebildet. Wir mussten es also auch probieren.

Die besten Pintxos Bars der Stadt

Majllonera ist bekannt für seine Muscheln, die es in drei Ausführungen gibt. Wir entschieden uns für die Variante mit Weißweinsauce und eine Portion Patatas Bravas. Denn viel mehr gab es in dem Restaurant nicht, dass von innen aussah wie die baskische Version eines Fast-Food Ladens. Ob es wegen Corona nur Stehplätze gab, oder ob man hier normalerweise auch im Stehen isst, weiß ich nicht. Fast Food wird hier sehr ernst genommen, unsere Pintxos standen nicht mal eine Minute nach unserer Bestellung auf dem Tisch. Aber San Sebastian kann selbst Fast Food. Die Muscheln und Kartoffel schmeckten unglaublich und waren auch noch günstig. Nach zehn Minuten war unsere Zeit aber abgelaufen. Da es in einem Fast-Food-Restaurant schnell gehen muss wurden wir sofort hinausgebeten, nachdem wir aufgegessen hatten. Die Schlange vor dem Restaurant wurde länger.

Weitere Empfehlungen in der Stadt sind "Rojo y Negro" und "La Espiga", Pintxos-Bars, die etwas mehr unserer klassischen Vorstellung eines Restaurants entsprechen und die zum längeren Verweilen einladen. In einer der Bars haben Henri und ich die günstigsten Weingläser unseres Lebens bestellt, unter zwei Euro zahlen wir pro Glas. Obwohl uns San Sebastian für das, was es bot, günstig vorkam, läuft man hier schnell Gefahr, doch einiges auszugeben. Einfach, weil die Angebote unglaublich sind. Wer etwas mehr Geld in der Reisetasche hat, sollte wissen, dass San Sebastian der Ort mit der weltweit höchsten dichte an Sterneköchen ist.

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Europas schönster Strand

Ein Besuch am Strand ist allerdings gratis. Und San Sebastian hat gleich drei davon - und zwar mitten in der Stadt. Der Playa Zurriola liegt auf der rechten Seite der Stadt, die mit einigen Brücken mit dem anderen Teil San Sebastians verbunden ist, indem die Altstadt liegt. Der Star der Stadt ist aber La Concha. Der Stadtstrand wurde 2019 auf einem Ranking von Tripadvisor zum schönsten Strand Europas gekürt. In diesem Jahr holte sich übrigens der Strand "Spiaggia dei Conigli" auf Lampedusa den ersten Platz.

Mit 1,35 Kilometern Länge ist La Concha lang - vor allem für einen Strand, der von Stadtzentrum in wenigen Minuten erreicht werden kann. Da wir Donostia, wie die Stadt auf Baskisch heißt, im Coronasommer besuchen, ist La Concha angenehm leer. Üblich dürfte das im Sommer hier nicht sein, denn vor allem bei Spaniern und Franzosen ist Donostia, das neben Strand auch Berge in unmittelbarer Nähe bieten kann, beliebt.

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Pintxos abtrainieren

Den besten Überblick über die Stadt bekommt man auf dem Urgull. Der Berg liegt an der äußersten Spitze der Muschelbucht, die San Sebastian so berühmt gemacht hat. 20 Minuten dauert der Aufstieg und wer oben ist versteht, warum San Sebastian zu einer meiner Lieblingsstädte in Europa geworden ist. 

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